Freitag, 28. Januar 2011

II

immer


das Herz pocht


immer


das Blut rast


zuckst du zurück


die Nerven zittern


zuckst du zurück in die Leere


immer


Schwindel vor den Augen


der neue Versuch


Hände u. Füße kribbeln


der neue Versuch Fuß zu fassen


auf der Erde


Schweiß auf der Stirn


oder wenigstens


mit den Händen ein wenig Erde zu erhaschen


****

















in den Augen

der Hass


der dich

mit aller Gewalt


zurechtlieben will


****









































Geschick

die Erbmasse

durch Kontamination

ihrer Wirkung zu entheben


du dachtest

du habest das


dabei

wird alles um dich

jede flüchtige Person

zur Erbmasse


die dich

durch den Engpass des Lebens

drückt


wie Fleisch durch den Wolf


****






























witzlos witzlos

deine Rand

bemerkung


deine Ein

schränkung


Be

lehrung


plötzlich wurdest du zur Fremden

zur Feindin


durch deinen angeblichen


Witz


der Zurechtweisung


meiner gebundenen Form


****




























Vater zeugtest ein Leben

damit ich es auftrage


Mutter brachtest ein Leben zur Welt

damit ich es auftrage


Bruder liehst mir ein Leben

damit ich es auftrage


Schwester botest mir ein Leben an

damit ich es auftrage


ihr beschenktet mich mit allem

damit ich es auftrage


wie der letzte Penner


****
































weißt du noch weißt du noch

im Storchengang im kalten Wasser

weißt du noch wir waren aus London

zurück gekommen gestern lagen wir noch

in Clapham Com weißt du noch

heute laufen wir im Storchengang durch

das kalte Wasser des Westparks weißt

du noch die schwarzen Füße der Streit

die Stummheit die Beleidigungen der Sex

am Abend die heiße Sonne die Frauen

die Männer wir legten Hand an uns

am Morgen u. stritten in Brighton am

Abend weißt du noch im Storchengang

im kalten Wasser in der warmen Luft

du rochst am Wollenen Schneeball u.

dachtest an Schneebällchen u. ließest die Blätter

des Korkenzieher-Lavendels durch deine

Finger gleiten weißt du noch folgtest

mit den Augen dem Wuchs des Zickzack

bambusses wir beide standen neben dem

Sadebaum standen dicht beieinander

weißt du das noch u. ein dicker Mond

am Himmel auf der Wiese rauchten die Grillfeuer

Menschen liegen umher eine Frau ruft la chaleur


****
























Kabel du kaufst Kabel

rote Kabel schwarze Kabel

teure Kabel dicke Kabel

lange Kabel kurze Kabel

vielsteckrige Kabel

adaptive Kabel

optische Kabel kaufst

Koaxialwandler welcome

to the digital du stehst

unter Strom u. schwitzt

schwitzt wie ein alter Inuit

in Afrika im Zoo wie

ein Ausgesetzter auf dem Mars

wie ein Schwabe in Baden

ein Bayer in Franken

schwitzt in der Hoffnung

es könnte durchaus ja

funktionieren klappen gut gehen

u. du hättest endlich Kontakt

wärest angeschlossen kom

patibel parat akkurat

wie andre auch so wie

andre auch armer Kerl


****

























der Vorhang

ein Schleim

der das Fenster verklebt


Geschmolzenes

das einst

feste Kontur gab


die Gegenstände

unterscheiden

sich nicht mehr von dir


die Menschen

versinken

im Teer der Umgehungsstraße


Bitumen

füllt bereits

ihre Kehlen u. Lungen


Die Gedanken

tröpfeln

in den Darm der Vorderfrau


Die Autos

senken ihre

Lenkräder in die Bäuche der Chauffeure


Scheibenwischer

wischen

die Sicht zur Seite


Ist Dalitag

das Thermometer

läuft Schutz suchend an der Kommode herab


alles was

ich fasse

zerfließt


eine Pfütze

auf dem Bett

ich


der Vorhang

ein Schleim

der das Fenster verklebt



Freudevoll

dringt

mein Herz in die Dinge ein


meine Zunge

leckt

den Schweiß der Welt auf


****









































sie streckte den Arsch raus tänzelte

in ihren weißen Turnschuhen

Blue Jeans T-Shirt vor der Bühne

zur Musik von anno dazumal virtual

flesh free ist sie virtually real es

kommt nicht zum Kuss nicht zum Kontakt

sie nimmt die Tram nach Hause du kehrst

nach München zurück dort wirst du bleiben u.

Fleisch auf die Knochen bekommen

not organic aber organisch physisch


****






































dein checked Gesicht

mein solid Bauch ein Fleck

an der rechten Brust ich starre drauf

du kapierst nicht ich auch nicht

es passt du lächelst

ich bin verzückt

du vielleicht auch bis zum nächsten Mal

dann bringst du mir wieder ein Bier

u. etwas Realität vergiss mich nicht

aber du bist Profi bist ja Profi

wär ich auch gern dein checked Gesicht

mein solid Bauch


****




































Herrgottssamen

rinnt zwischen den

Lachtränen u. stimmt

dich sehnsuchtsmild

romantisch als ob dich

gleich der Blitz träfe

direkt von innen heraus

wie wenn ein Bier

ein Schnaps sein wollt

u. Dienst schieben

oder sich verschütten

in die Kanalisation

Herrgottnochmahl


****



































Mutter hört Botschaften

im Radio sieht Anweisungen

im Fernsehgerät Entgleisungen

der Bahn muss sie verkraften


ich sah sie im Traum

wachte schreiend auf

das ist des Lebens Lauf

der Tod steht im Raum


****







































meine Jugend war wenn ich

mich recht besinne u. endlich

einmal die Wahrheit sage

ein einziger andauernder Selbst

mordversuch immer fuhr ich auf

die Kurve zu auf den Abhang

zu auf die Wand zu auf

die Nacht zu auf das Dunkle zu

u. wollte nicht bremsen wollte

weiter fahren einfach weiter drüber

hinaus hinüber weiter aber

jedes Mal bremste ich doch u.

blieb Berufsjugendlicher u. im

Grunde Single


****


































was soll denn das

jetzt fragen sie

weiste das denn

nicht sister che

jetzt mach ich mein

revolution

dann betrüg ich

dich father pig


****








































Kokain-Spießer sieben Tage

die Woche hältst hoch die Orgie

die Flasche die fette Faust trittst

deine Alte in den Unterleib

schreist Fotze u. kotzt sie krakeelt

dumme Sau u. zieht los u. fickt

durchs Viertel fast wie verheiratet fast

wie auf dem Dorf global village

Kokain-Spießer sieben Tage

die Woche hältst hoch das Früher

die wilden Tage wir Stüberl-Zeit freak out


****





































blond bis in den Ausschnitt

hinein den weißen Wein

in einer Hand die andre

hält die Finger gespreizt

wärst du nicht so gereizt

wär ich schon lange vorbei

u. träumte von deinem Ausschnitt

aus dem es blond hervor tritt


****








































wie wissen wir nicht aber

sie sind in der letzten Zeit

ein wenig nachlässig

könnte es sein dass sie

nicht mehr ausreichend

geistige Nahrung zu sich

nehmen dann aber zu

geschlagen jetzt u. zum Wohl

sie alter Hungerkünstler


****







































einsamer juice glücklicher

Saft Federn überm Teich

das ist die Uhr die tickt

der Tisch selbst kreiert Geschichten

aus New York dicke Titten

dicke Arme aber alles paletti

wieder keinen Schlaf in

der Nacht wird geschafft einsamer

juice glücklicher Saft

u. die Hawaii-Gitarre singt

der Sänger trank sich tot glücklicher

juice einsamer Saft Federn

überm Teich die Uhr die tickt


****



































Kopf runter Fisch ramm

dich zwischen die Zehen

lass die Augen vortreten

u. mache glücklich die Frau


****












































sitze rum u. das

Geschehen läuft an

mir vorbei Wind

hunde die nicht

mehr gejagt werden

dürfen u. zum Essen

sowieso nie taugten

deine Dumdum-Geschosse

verrosten in der Hosentasche

du hattest sie aus

billigem Draht geflochten

lass es niemand merken

denn mit alten Geschichten

kannst du nicht aufwarten


****


































wir kochen zu

Abend das Hühnchen

das wir rupfen

sollten miteinander

wieder haben wir

uns nicht umgebracht

du knackst die Knochen

ich reibe das Fett

in meine Haare

dann zieht jeder

seines Wegs beflügelt


****





































bei Rimling spucktest

du aus u. warfst einen

Blick in den Graben

wo das Heu stand

für den Winter

im Nacken brannte

unerbittlich die Sonne

die Nachmittagssonne


****








































In der Zeitung stand zu lesen

dass die Tage länger würden

die Erde drehe sich langsamer

38 Stunden seien in nur 50 Jahren dazu gekommen


deine Arme waren so abgemagert

Haut u. Knochen jetzt verstand ich das

du trugst einen ärmellosen Pulli

du könntest essen

u. nicht sagen warum


hast nicht bekommen im Leben was du wolltest

willst deshalb auch jetzt nichts mehr

obwohl du schon wollen willst

u. zuschlägst hast du erst deutlich gemacht

dass du im Grunde nichts willst u. wollen kannst


In der Zeitung stand zu lesen

dass dieser Sommer der heißeste seit Messbeginn sei

die Wiesen vertrocknen das Vieh verdurstet

besonders im Saarland viele Hitzetode

im Park liegen sie kleiderlos

u. auf der Straße schwitzen sie im Schritt


alles hat seinen Grund

Mutter


auch meine Trauer


****




















wie in einem Schlager

sagtest du

wann werden wir uns wieder sehen


morgens sagt mein Schwager

dass es zu

Ende gehe zu Ende gehen


werde bald mit dir zu Ende

gehen werde Mutter

da wurde ich erstmal krank Mutter krank


****





































deine eigenen komplexen Sätze

stehen dir gegenüber wie

desaströse Entartungen oder

wie Spuren von ungeschickten

Bewegungen hattest du dich

zu weit vorgewagt etwa

oder hat das Vakuum in dir

sich dich zurück geholt so

fremd auch die andern Menschen

die dir so bekannt vor

kamen so irgendwie wie du einst


****





































ich wollte dir im Laden Mangold

u. Ginster kaufen leider gab es

das alles nicht so rannte ich auf

den Markt in die Stadt hinein mein Liebchen

den Ginster brauchst du ums Feuer

zu löschen den Mangold um nicht vom Fleisch

zu fallen die Flammen legte ich heut Nacht

dich zehrte ich aus bei Nacht bei Nacht

vergiss mich nicht den Ginster in der einen

den Mangold in der anderen Hand halt fest

bis dann u. sei geküsst


****





































was schmerzt auf den Augen

eine Portion Lichteis

Junge iss nicht alles auf

einmal aber wenn du doch

stirbst Mutter Nacht

ist meine Tageszeit


****










































Der Fuß hat Kopfweh

Der Kopf ist schlecht zu Fuß


Wechselwetter weiß auch

nicht was sonst noch sich ändert


Die Stirn hat Zahnschmerzen

Der Zahn nagt an der Stirn


****








































du hattest noch die amuses gueule

in der Hand fois gras im Mundwinkel

klebte ein Rest Pastete du wischtest

mit dem Arm drüber wolltest was

sagen aber ich schiss auf dein Geld

drauf geschissen schrie ich dir u. der Paté

zu u. friss deine amusements alleine

denn ich will Gedichte schreiben so wie

einer besoffen durch die Nacht

läuft sich nicht nach Hause traut

der sich für einige Minuten frei fühlt

der sich seines Lebens ohne Scham erinnert

in diesem Moment


****



































tons of poems Sonnenuntergänge

Liebesschmerz kommst du mit mir

hinter phimotische Blüten der Seele Fußpilz

u. hinter den Haarausfall ich wurde geboren

in der Heimat des Nirgendwo u. ließ

mich nieder in den Gefilden des

Nieda million tons of poems

click here to enter the free galleries

if you are older than a life age


****







































nein ich befehle dir nicht

dass du mein seiest erkläre nicht

mit geschlossenen Augen dass du

mein Leben seiest dass ich ohne

dich nichts sei dass mein Leben

ohne dich keine Bedeutung habe

ohne Sinn sei

dass dein Herz meins sei dass

dein Leben meins sei dass

ich du sei

du ich seiest dass

deine Lust meine sei dass wir

eins seien

ich keins ohne dich sei

du keins ohne mich seiest

dass du nicht seiest ohne mich

nein das sage ich nicht wie

könnte ich dich sonst

könntest du mich sonst

lieben du wärest ja nicht aber du bist


****




























du fragtest meinen Bart an

starrend ob ich mich verändert

hätte ich lache nur u. fühle mich

hässlich weil ich nicht weiß wie

ich dir gefallen soll so wie du

mir gefällst


****










































mit fettem Stift schreiben sie

diese Bilder die nackte

Menschen zeigen arm schäbig

unförmig lachend verschlagen

hämatomisiert ungewaschen

sich anfassend blass unter

hemdärmlig verzweifelt

miteinander obdachlos

seien keine Kunst

soll Kunst frage ich nur das

Geschönte Gebräunte teuer

Gekleidete Pflanzenhafte Leiden

schaftslose Realitätslose Körperlose

Seelenlose Geistlose zeigen

soll sie euch nur ein Spiegel sein


****

































schwarze spitze Schuhe zwei

Bänder über kreuz die Füße

wippen eine Tasche in der Hand

ihr Gesicht schmal schlichte Brille

eingefallene Wangen Schmollmund

komm in meine Phantasie komm

wir bereiten uns Lust bis zur feuchten

Ausgelaugtheit kurz stockt der Atem

doch dann füllen sich die Lungen

u. wir werden uns nicht gekannt

haben obwohl vielleicht körperverwandt


****





































die Gier im Halse stecken habend

sind die Ärsche keine

Sinnestrübung u. deine Augen

hüpfen über sie hinweg

wie ein Hase am Morgen über die Felder

wissend er wird bald schon

abgeknallt


****









































beim Bäcker ein Sandwich

danach verlierst du dich wieder

an die Abwesenheit des Lebens

die Ordnung des Seins


****












































rittlings auf Altbekanntem

der Schindmähre

jagen sie ihn durchs Dorf

trotz Übelkeit lacht er

denn sie schleiften ihn sonst durchs

ganze Leben unendlicher Schmerzen

also Fräulein achte den Reiter

u. werfe ihm sanft eine Kusshand zu

seines Lachens wegen


****







































mein Elternhaus hatte keinen

Salon aber zwei Wohnzimmer

wie bei uns gesagt wurde

in dem einen sah mein Vater

abends fern u. rieb Zeigefinger

u. Daumen unaufhörlich

aneinander bis er dann ins

Hospiz zum Sterben musste

im anderen stand ein altes rotes

Sofa eine Musikkommode aus

den Fünfzigern darüber ein buntes

Blumenbild u. ein Bücherschrank

voller Simmels u. Konsaliks auf

dem Sofa schlief mein Bruder

wenn er zu Besuch war am Fenster

standen viele Pflanzen Mutters Blumen

gesellig waren diese Räume nicht

mein Elternhaus hatte keine

Salons aber zwei Wohnzimmer

in denen ich nachmittags schrieb

wenn Mutter am Bügeln war


****



























wolltest wärest weise

könntest reden ohne

Alliteration

zögest durch Betriebe

muskulös u. potent

arbeitest wie ein

Tagelöhner dem die

Tage gleichgültig sind

u. die Frauen die er fickt

das denkst du dir in der

Krise wenn wieder Weller

der Schwermut über dir

zusammenstürzen u. du

dich an Formen reibst

die weder weise sind

noch was auch immer


****
































Festzelt eine Latrine

mir schlägt’s beim Pissen hart auf den Rücken

ich bücke mich

das Leben packt mich bei den Eiern

u. gibt mir einen rimjob

unter mir durchlinsend seh ich des Lebens Titten

geile Dinger

möge der Moment niemals enden


****








































ich

werde erst

zufrieden sein

wenn ich vor allen

Leuten meinen Schwanz aus

der Hose holen u. mir einen runter

holen kann u. ihr findet es gut tötet mich

nicht


****








































bin ich fehl

nun gut bin ich also fehl


werde ich dann auch fehlen

ja wohl nicht


****











































der Pizza-Esser

starrt die Worker-Jeans an


rote Ohrringe


sie macht bestimmt in Kunst


****










































auf dem Klos Martial unter der Cosmopolitan

die Elle neben Nietzsche

sie ist enttäuscht habe ich

den Tisch nicht abgeputzt

ich weiß nicht wohin

sieht sie in meinem Leiden keinen Sinn


so brauchen wir einander


****








































wie Nietzsche ein Eselsohr verstecken

der Steiner fand’s die neue Forschung fand’s woanders

dann bist du wer

sie streiten sich um dich

auch ich habe tausendmal meinen Regenschirm verloren

so oft

dass allein die Berichte darüber

eine Sorgensäule bilden

auf der ich meinen Kopf betten kann

bis ihr mich die ihr mich nicht entdecken wollt

endlich vergessen habt


****





































zwischen enzymartigen Naturen

u. sous rature gegebenen Repräsentationen

gehst du täuschend echten Stimmen

auf den Leim


Die Nebel hängen zwischen den

Gerippen der Bäume

Braunes Laub schmiert über den Bürgersteig

die Frau schreit Schmähungen auf Englisch

Methadonschlampen rülpsen bloß enigmatisch


Historialität experimentiert mit

deinem Zungenschlag u.

flüstert caveat


während du dir Bilder von Nackten

anschaust

u. dich auf den Winter freust u. dass er endet


****






























wie steht es mit deiner Schockierbarkeit

Freund

regst du dich schon über einen falschen Tritt auf

auch

wenn er nicht deinen Arsch trifft

oder

brauchst du schon eine kleine Blasphemie

einen Priester

der wichst oder Kinder mit dem Kruzifix sodomisiert

oder

eine Atombombe in Nachbars Garten

die den geliebten Hund atomisiert

eine vollgeschissene Fotze

die lacht

oder obszöne Worte

oder mich

oder mein Wort

mein Du

Freund


****





























sag zu einem Vogel er sei schön

u. alle anderen seien es nicht


er wird in die nächste Starkstromleitung fliegen

weil er das Unrecht nicht erträgt


****











































Guten Morgen mein Herr

ach ja seit 30 Jahren

kehre ich dort den Bahnhof

interessant das gebrochene

Deutsch


Heinos Tochter habe sich

wie die Mutter

umgebracht


ob ich eine andere Sprache sprechen würde

sprechen würde

ich nicht sagen


ich kann kommunizieren

wie man so schön sagt

wenn man nichts versteht


****































über scheißende

Frauenärsche

geplagt von Blähungen


des Schreckens Ende des Schönen Anfang


hatte ich noch nicht

fantasiert


hörte Mutter im Badezimmer


ich Kind aus Allerseelen

1975 wurde Pasolini ermordet

in den Dreißigern stürzte

Geoffrey Firmin in die St. Andreas Spalte


das Dröhnen die Eruptionen der Ferne

nähern sich sie kommen sie holen dich

nie


ich beginne zu

fantasieren


der Schönheit Beginn


****
























beim Vorbeugen

zu mir hin

damit ich besser

ihre Worte höre

zeigt sie mir den Spalt

den Milchmeerbusen

im Dekolleté

der uns beide trennt

u. dennoch für immer

verbindet


wie gerne böte ich

Gelbmeerblase

etwas Vergleichbares

an


****

































ihr Blick

wie eine Stange

aus Eisen

unter meinen Eiern


wenn sie mich befragt

was ich tue

mit ihr hier


****








































implementiert in die Mechatronik

der Küchenarbeit

von der schmatzenden Fotze

der Materie träumend


Wahrheit ist ungenaues Wissen


du hast einen Gasofen

wenigstens kannst du

wenn es dir zu viel

wird

den Kopf da hinein stecken


was verschlug dich nach Idar-Oberstein


antibakteriell gebadet in

der Wanne der Kindheit

gehst du atemlos

nicht ohne Taschentuch

vors Haus


Wahrheit ist ein Wachtraum


was verschlug dich nach Idar-Oberstein


Ohnmacht ist Wissen


träumend vom geweiteten

Arschloch

dass dich umschließt

wie ein Rettungsring

mit Pferdchenkopf


sitzt du vorm Fernseher

isst kaltes Fleisch

das Geschlechtsteil liegt

schwer auf deinem Bein

u. klebt


summst Lieder vor dich hin

gänzlich unmusikalisch

während sich deine Blase

in die Hose entleert

warm wie die Spucke

deiner Mutter

dir geht es gut


****


die Zwerge

im Allmend flüstern

dir zu

drüber hinaus zu gehen

drüber hinaus

nackten Fußes

über federnden Waldboden

beschwingt

Worte purzeln dabei vom Mund

wie Schamhaare in die Dusche


****






































schreibt man von dir

achte darauf

dass die Jahreszahlen

in der Klammer hinter deinem Namen

beide vollständig sind

Fragezeichen sind unschön


****










































das Geschwätz

des Zugnachbarn

der vor seiner Begleiterin balzt

ist so unerträglich

wie die Wahrheit

für das Wissen


****










































geschwind geschlüpft

unters Bauchfreie

u. die Narbe nachgezogen

mit dem Traktor

der Hysterie


verspitzt Angstharn

Klitpiercingsweihe

hast du etwa doch gelogen

hast Furcht davor

jetzt wie noch nie


ach was ach wo

gib dem Arsch Kleie

war doch nur ein Schauderbogen

kommt schon mal vor

gewusst ist wie


****






























im Westpark

wo ich jogge dreimal die Woche

abends im Dunkeln

rekapitulierend die Gedanken der Tage

Nebel liegt über den Seen

Enten schlafen auf einem Bein

Möwen wandeln übers Wasser

riesige Krähen sitzen auf den kahlen Ästen

u. dann u. wann ein leuchtender Schwan

steht ein Baum

immer schaut er mir nach

seine Astlöcher sind geformt

wie Schamlippen

ich rieche ihren verlockenden Geruch

ich höre ihr Schmatzen im Rücken

u. ihre Frage

was ist das nur für ein Leben

das du führst


****






























Nachbarin zeig mir übern Hof

deinen schwarzen strammen Stringtanga

Omas alte Mieder sind doof

in deinen Tropfsteinhöhlenort

in deinen Hydrokulturhangar

lotse meine Überschallconcorde

die keiner mehr will

wir murmeln unser Orgienwort

dann sind wir still


****







































spät nachts

Lavalampengespräche


sie ist nicht da


das letzte Zucken

des Tintenfischs

in den Raum

hinein

erzeugt Lachen

dann gibt er sich geschlagen


u. macht mit


sie wird nicht kommen

u. dich abholen


du sinnst der Tinte nach


****






























eine Schlange

schießt aus der Mundöffnung

in den Morgen ein


aber sie züngelt nicht

u. die Zähne besitzen kein Gift

kein Schrei nach festen Bauernhänden


sie windet sich

um meinen Leib

wie sieben Schleier

u. haucht mich an

Zoosalomé


ich lache


unterdessen dringt sie

geschmeidig wie eine

gefettete Karotte

in meinen Körper

u. verlangt nach


Suizid


indem ich es mir

wieder u. wieder

machen

muss

mit nachtwarmer Hand

u. winterhartem Steiß


****


















Würstchen u. Kraut

über den Tisch gepfeffert

abends


die Haare noch nass vom Bad


in den Hautfalten

Schaumbläschen


ein Schrei


nein goodbye


****




































dort liegt das Altiranische

in einem Blumentopf

u. schielt nach einer

Satellitenschüssel

das Kinn träge aufgestützt

auf leeren Fruchtstempeln


warum dekodierst

du’s nicht

warum sitzt du neben dir

als blasser Voyeur

u. gaffst auf dein Gewichse

u. wichst


dort liegt das Orthodoxe

u. photographiert

schwarze Boxer im Ring u. rennt

rechtzeitig in die Stadt

bevor es was aufs Maul gibt

die Hure stillt’s ab

u. dennoch trifft dich der Schlag

also fühlst du dich schuldig


****


























würdest du

trauern um mich

wenn du erfährst

dass ich längst tot bin

u. nur darauf warte

dass du endlich

deine Trauerarbeit

beendest

bis dann kein Fleisch

mehr an meinen Knochen

klebt

das du eh zuwenig

begehrtest


****



































wie Lucia

serviere ich dir

mein rechtes Auge


trinke es aus

trinke es aus


Geliebte


sonst erträgst du den Anblick

meines fetten Leibes nicht


****





































kühl

wirst du dir bewusst

dass du hier keine

Distanz zum Tod

hast


****











































komm

u. sage mir

was ich

bin

bin

ich

ich ist nicht


****









































selbst

wenn

du dich

umbrächtest

wärest

du

noch lange

nicht

am Ende


****







































mit der Tiefe

u. dem Horizont von Kinderbüchern


spielen sie Erwachsene

u. schütteln über

Wirklichkeiten

ihre Kindsköpfe


schwafeln kontinuierlich

in langen Ledermänteln

altklug

daher

unterm schwarzen Haar eine Wollmütze


bemerken nicht ihre Verantwortung

für deinen Tod


****
































in den Locken

des Schamhaares

verfingen sich Tropfen

von Urin

sie wagte es nicht

sie wegzutupfen

u. verhaarte erstarrt

bis ich käme

u. trinken würde

wie einst andernorts

das Innere des Auges

von ihr ja von ihr

weiß kauerte sie

in der Kälte

in Gebetshaltung

vor meinem entmannten

Leib


****































wo wenn nicht hier

wer wenn nicht wir

im Grau des Kalender

blattes bunte Erbauung

je rauer die Zeit

die Bären verließen

das Land ihr Brummen

blieb stumm sirrt nur

mehr aus hängenden

Überlandleitungen

herunter unter

salzig verkrusteter Haut

wunder Genitalien

die nicht wissen wohin

aufgepflanzt hinter Krippen

aus Regenwaldhölzern

die Verkäuferin im Discounter

hatte den bösen Blick

niemand weiß wohin

an Winterabenden

die viel zu schnell enden

doch wir haben das

Schreiben verlernt

fernab springt der

Anrufbeantworter an

u. spricht wenige

freundliche Worte


****





















dort um die Ecke jetzt

schon hier um die Ecke

jetzt gleich hier hier bist

du jetzt kannst du

noch zurück geh doch

zurück was willst du

hier das ist hier nichts

für dich wenn du jetzt

weiter gehst wirst du

schon sehen was du davon

hast aber dann wirst

du es nicht mehr los

dann bleibt es dann gibt

es kein zurück von

dort gibt es kein zurück

von hier gibt es kein

zurück kein Entzug

kein Austritt keine

Sondereingreiftruppe

keine spektakuläre

Befreiung kein aber

kein ich wusste von nichts

hier weiß niemand was

hier gibt es kein zurück

hier gibt es nur alles

u. du wirst es nicht mehr

los hier jetzt bist du

hier zu spät du hattest

nie eine Wahl


****



















auch mir sind Fondor u. Maggi

nicht gleichgültig

auch ich habe schon von Alkopops

gehört u. welche im Cornershop gesehen


damit ich nicht in den Schlamm trete

links u. rechts der Keramikspur im Park

griffst du nach meinem Arm

u. haktest dich ein

später zogst du den deinen abrupt heraus

damit wir uns nicht missverstünden


auch ich rauchte einst Zigaretten

wie andere gehen


jetzt jogge auch ich im Park

u. warte auf die Entführung aus dem Serail


****































für Raban

Hinterzarten

nicht weit der Schanze

zwischen den Bäumen

tief gegrabener Weg

öffnetest du dein Bier

meines ist ein anderes

ich ertrinke kaum darin

du trinkst als wolltest

du die Leere der Flasche

mit dir füllen einen

Tausch vorschlagen dass

es besser werde in der Welt

Gedanken eines Sohnes

als wolltest du dich

zum Recyceln in den Container

wegwerfen doch zuvor

erklärtest du mir die ontische

Differenz u. die Holzwege

deiner Großmutter Lehrers Lehre

ich verstand zuerst nicht

doch beginne ich

zu verstehen

was deutlich wurde

in Hinterzarten

nicht weit der Schanze


****






















eine halbe Semmel u. ein Kanten Brot

liegen als ein Zuviel im Magen

dein Vater ist tot

noch fährt sein letzter Wagen


ein schwarzer Peugeot

bitte wann bitte wo

springst du über den Straßenrand

ein Salamibrot in der Hand


die Mutter verarmt das ganze Geld

auf dem Sparbuch

wir werden es als Buch der Welt

lesen beim letzten Besuch


eine halbe Semmel u. ein Kanten Brot

liegen als ein Zuviel im Magen

die Ohren sind rot

u. dein Arsch gemästet mit Fragen


****





























auf dem Pommeranzenfriedhof erinnerst du dich

du warst schon lange deinen Eltern zuviel

lieben sich des Nachts die Paare

in Stellungen Grabmälern gleich

über die Felder

u. Baumstämme

huschen die Schatten das Schreien des Kauzes

ein Empfängnis

mundus non mutatur sed tollitur

doch du Mann kräftiger Lendenheld

u. größter Greiner des Abschiedes bist

gestern weintest in einer Zelle

hattest geschlagen bist

hattest dich entleert dass sie’s wegwische bist

weißt es nicht

bist die Welt wolltest es so

seit Alters her getaktet durch deinen Zorn

deine Angst dein Kindgeschrei

seit Alters wolltest jung u. ewig

sein der Pfeiler des Geistes Stange des Schicksals

Säule der Liebe

Monument des Alls

die Frau sei nichts

nichts

Loch

das Innere der Ohs u. Ahs deiner Verzweifelung

du schlägst drein

ihr Geschlecht ein Loch ein Grab

das pisst du voll

ein tollitur aber das Schreien

der Käutze

zeigt die Empfängnis an

du stirbst Mann

ja du stirbst hattest wie der Gehenkte

dich entleert

hattest nicht das Würgen bemerkt

du dummer Junge du

u. aus der Alraune die unter dir wächst

schnitzen sie dir ein Figürchen

zum Kinderspiel

bist Nahrung dann wie bei Spinnen

die ihre Netze in deinen Systemen

spannen lachend über jeden Fang

u. lachend über deine

symbolischen Spinnereien

aber ich im Schreien des Kauzes

beuge mich vor ins Grab

u. trinke das Nass

sauge es ein ich habe Kiemen

wusstest du’s nicht

drück mir nur die Kehle zu

mit deinem Geschrei

ich sauge die Tropfen u. schreie wie

ein Kauz

den Kopf tief in der Grube

die Zunge sucht nach Bein

schreie

einen Kauz

hast du empfangen

mich

kann enden nun ich


****




































dort ist der Punkt

mit Seifenschaumhänden

zeigst du drauf

versuchst dir den Schmutz

aus den Achseln zu kratzen

dort willst du hin

ruckartig ziehst du die

nackten Füße

aus dem Schlamm

zwischen den Zehen Fossiles

dort ist der Punkt

dort werden sie

werden sie alle

wie es heißt

dich akzeptieren

wie es heißt

so wie du bist

mit Bierbauch

point of no return

mit Brand im Hirn

point of no return

mit deiner Liebe

point of no return

der Worte Ende

der Sätze Beginn

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